Motivation für Übungen


Motivation für ein Studium zu den Ätherkräften in der Natur

 

Bei den Studien zu den Ätherkräften wendet man sich einem unsichtbaren Bereich zu. Um diese verborgenen Kraftwirkungen und Einflüsse zu erfahren, ist die Ausbildung der Wahrnehmungsfähigkeit durch die ätherischen Wahrnehmungsorgane möglich. Diese Sinne, so beschreibt es z.B. Udo Renzenbrink, sind in jedem Menschen veranlagt und können weiterentwickelt werden.

 

Die Ätherkräfte oder die Bildekräfte sind in der anthroposophischen Literatur und den geisteswissenschaftlichen Schriften in verschiedenster Form beschrieben worden. So führte Rudolf Steiner diesen Begriff u.a. folgendermaßen ein : “Alles was lebt, wächst und vergeht, besitzt diese Kraftorganisation, die die Stoffe der Erde zur lebenden Gestalt heranwachsen läßt. Diesen Äther- oder Lebensleib hat der Mensch mit den Pflanzen und Tieren gemeinsam.”

 

Man unterscheidet vier Ätherarten , den Feueräther, Lichtäther, chemischer Äther und den Lebensäther. Der Ätherleib steht nach dem anthroposophischen Menschenbild für eines der vier Wesensglieder neben dem physischen Leib, dem Astralleib und dem höchsten Glied, dem Ich. Dieser feinstofflichen Ätherleib wird als der lebensaufbauende, lebenserhaltende, den Kräftefluss erhaltende und formgestaltende Bildekräfteleib gesehen.

 

Dieser ist nicht mit den Augen sofort sichtbar, jedoch, so wie es Heinz Grill ausführlich in seine Schriften beschreibt, auf metaphysische Weise. Auch Rudolf Steiner, der auf diesem Gebiete viele geisteswissenschaftliche Forschungsergebnisse vorgelegt hat, machte immer wieder darauf aufmerksam, dass wir weit mehr “geistige Erfahrungen” machen, als uns Bewusstsein kommen. Es fehlen sowohl die Wachheit und Bereitschaft, geistige Ergebnisse ernst zu nehmen, als auch die Begriffe, um die Wahrnehmungen auch zu erfassen.

 

So kann ein Motiv im ringen zu einem Verständnis, einer Bewusstseinsbildung und Wahrnehmungsschulung zu dieser ätherischen Dimension liegen - wobei der Erkenntnisprozess dabei durch aktive Wahrnehmungsschulung zu dem Objekt, von dem Betrachter ausgesehen zu einer größeren Nähe der Umgebung führen kann. Zunächst steht ja die Sinneswahrnehmung mit dem äußeren Eindruck, den uns die Sinnesorgane vermitteln, zusammen. Die ganze Wirklichkeit ergibt sich erst, wenn ein freier, reiner und imaginativer Gedanke der das Wesenhafte in einer empfindungsvollen und nachvollziehbaren Begrifflichkeit beschreibt, hinzu gedacht wird.

 

Indem man reine, imaginative Gedanken von spirituellen Lehrern in seine Forschungen zu den Bildekräften mit einbezieht, kommt man von seinen subjektiven Gedanken, der Gewohnheit und bisherigen Erfahrungen zu einem erweiterten, neuen Blickwinkel.

 

So kann ein weiteres Motiv in der Wirkung der imaginativen Gedanken liegen, die ihrer Natur nach lichtvoll sind. Der Mensch kann sich von seinem körpergebunden Denken, also demjenigen, das durch Erziehung, Erfahrung und Veranlagung geprägt ist, lösen und sich mit seinem Bewusstsein, seiner Wahrnehmungskraft einer gegebenen Wirklichkeit annähern. Auf diese Weise können die von spirituellen Lehrern geprägten Begriffe unsere Erlebnisse aufschlüsseln und vertiefen. Dabei ist man selber mit seinem Verstand immer wieder aufgefordert dieses zu überprüfen. Man soll nicht ein dogmatischer Anhänger sein, sondern in der geistigen Auseinandersetzung ein eigene Individualität entwickeln.

 

Mit den Wahrnehmungsübungen zu den Ätherkräften steht gleichsam ein sogennanter Licht-Sinnesprozess in Verbindung. Dieser führt somit im gesundheitlichen Sinne zu einer Stärkung der eigenen Lebenskräfte. Dieses durch die Beobachtungs- und Wahrnehmungstätigkeit und vor allem in der aktiven Übung und der Meditation mit imaginativen Gedanken. Mit dieser Bewusstseinsaktivität ist ebenso die Stärkung der Seelenkräfte, dem Denken, Fühlen und Wollen in Verbindung.

Gedanken die wir denken sind im Umkreis wirksam und spürbar! Diese Erfahrung kennt man gewiss aus dem Alltag.

 

In diesem Zusammenhang ist es auch bedeutsam, ob der Mensch gleichgültig oder mit regen, nicht vereinnahmenden Interesse durch die Natur geht. So wirkt das menschliche Verhalten in der Natur, in Bezug auf die Ätherkräfte und somit zu den dazugehörenden Elementarwesen, als ein wichtiges Motiv bei den Forschungen.

 

Der Mensch kann nach geisteswissenschaftlicher Lehre auf die Elementarwesen, die im Naturreich bildend und schaffend tätig sind, befreiend wirken. Diese Elementarwesen verbinden sich in jedem Fall bei der einfachsten Sinneswahrnehmung mit dem Ätherleib des Menschen.

 

So gibt es nach Rudolf Steiner vier Tugenden des Menschen, die zu einer Befreiung der Elementarwesen führen können.

 

Erste Tugend: liebevolles Interesse

Zweite Tugend: Fleiß im rechten Sinne, z.B. nicht zwanghaft

Dritte Tugend: echte Heiterkeit z.B. im Sinne eines Gleichmaß an Empfindungen

Vierte Tugend: Frommheit im erleben des Jahresrhythmus

 

Der Vorgang der Beziehungsbildung zu den Ätherkräften und der eigenen Haltung steht mit vielen, sehr tiefgreifenden Wirkungen zusammen. So möchte ich an dieser Stelle Heinz Grill zitieren:

 

“ So wie das Auge ganz im Äthersinneslicht webt und lebt, so ist das Herz beispielsweise als feinstoffliches Organ vom Ätherleib gesehen dasjenige, das mit dem Feuerwesen in Verbindung steht und in diesem Feuerwesen kann mit der Zeit das feinstoffliche wirken, das außerirdische Wirken des Christusgeistes in die Erfahrung gebracht werden.”

 

Der Mensch hat mit seinem Denken, seinen Tugenden und seinem Handeln die Möglichkeit heilsam und gebend zu wirken.

 

Monika Lepold