Brennessel und Brunnenkresse


Die Wirkung von Brennnessel und Brunnenkresse

mit einigen dazugehörigen Rezepten

 

Im folgenden Text finden Sie Beschreibungen über die Wirkungen der Zutaten die in den Rezepten, am Ende des Textes, erwähnt werden.Sowohl die Brennnessel, als auch die Brunnenkresse haben eine reinigende aber doch unterschiedliche Wirkung auf den Organismus.

 

 

1. Die Brennnessel

Die Brennnessel ist eine interessante Pflanze zum Studieren! Vor allem durch ihre reizende Wirkung und ihrer Bekanntheit als Eisenpflanze. Es ist eine Pflanze, die in der Pflanzenwelt seinesgleichen nicht findet.Eisen ist ein Mineral, das wir vor allem in Organismen mit einem Blutkreislauf, wie bei Tier und Mensch, finden. In der Pflanzenwelt finden wir dieses Mineral ebenfalls, wenn auch nicht so auffallend oder bedeutsam in seiner Präsenz. Die Brennnessel ist jedoch eine Pflanze bei der wir dies auffällig wiederfinden.

 

Obwohl Eisen beim Menschen in relativ kleinen Mengen vorkommt, ist es doch ein sehr wichtiges Mineral. Die Wirkung des Eisens im Menschen ist eng mit dem roten Blutfarbstoff, dem Eiweiß Hämoglobin und somit auch mit dem Blut verbunden. Das Hämoglobin sorgt gemeinsam mit dem Eisen dafür, dass der Sauerstoff, der von außen in die Lungen kommt, aufgenommen wird und von dort aus durch den ganzen Körper transportiert wird. Wenn wir zu wenig Eisen im Blut haben, wird weniger Sauerstoff aufgenommen und es wird auch die lebendige Wirkung des Sauerstoffs im Organismus geringer. Wir werden dann schneller müde, haben weniger Widerstandskräfte und brauchen mehr Schlaf.

 

Eisen sorgt gleichzeitig für eine Entgiftung im Körper. Eisen bindet die toxischen Stoffe an sich, lagert sie ab und scheidet sie aus. Bei Entzündungen z.B. tritt ein verstärkter Eisenprozess auf. Das Eisen bindet die toxischen Substanzen an sich und scheidet sie aus. Auf diese Weise wirkt das Eisen und somit auch die Brennnessel entgiftend auf den Organismus. Die Eisenmenge ist bei der Brennnessel im Frühling am höchsten zu Ostern und im September rund um Michaelis.

Beim Eisen sind zwei Aspekte zu beachten, das sind der vorhandene Eisengehalt in einem Nahrungsmittel, wie auch die Aufnehmbarkeit. Eisen wird am besten aufgenommen, wenn es in einem natürlichen Zusammenhang in der Ernährung verwendet wird.

 

Eisen finden wir vor allem bei der Brennnessel, aber des weiteren auch bei Walderbeeren, auch einer typischen Frühjahrszutat, bei den Vollkorngetreiden, genauer gesagt bei Hafer und Hirse, wie auch bei den Samen wie Sesam, Mandel, Sonnenblumenkerne und Gemüse wie unter anderem Spinat, Andivie und Peterselie. Die Anwesenheit von Vitamin C fördert die Eisenaufnahme. Auch Melasse, ein natürlicher, mineralreicher Sirup, gewonnen aus Zuckerrohr und unraffiniert, ist ein sehr wertvolles Produkt, zur Anwendung bei Eisenmangel oder mineralischen Mängeln.

 

Eisen kommt fast immer gemeinsam mit Eiweiß vor wie z.B. auch im Blut des Menschen. Das Eiweiß sorgt für den Aufbau des Körpers, während Eisen als Mineral mehr mit den Sinnesprozessen oder den Bewusstseinsprozessen in Zusammenhang steht. Durch das Eisen kann sich unser Bewusstsein mit dem Körper und den Sinnesorganen verbinden. Durch das Eisen können wir uns auch mit unserer Umgebung verbinden ohne uns selbst zu verlieren. Das Eisen integriert das Bewusstsein in unserem Körper und sorgt für die Verankerung unserer Persönlichkeit. Sowohl einem Eisenmangel, als einem Zuviel an Eisen müssen Aufmerksamkeit schenken. Bei einem Zuviel an Eisen wird das Bewusstsein zu tief im Körper verankert.

 

Der Eisenprozess ist demnach sowohl ein physischer, als ein seelisch - geistiger Prozess. Auf der einen Seite können wir Eisen mit der Nahrung aufnehmen und auf der anderen Seite können wir den Eisenprozess auch im Zusammenhang mit der Bewusstseinsentwicklung betrachten. Bei jedem Körperprozess finden wir also übereinstimmend auch einen seelisch - geistigen Prozess. Damit ein Eisenprozess dauerhaft und heilsam im Organismus wirken kann, ist neben der Ernährung auch eine Bewusstseinsaktivität oder eine Gedankenaktivität möglich und ratsam.

 

Heinz Grill, geistiger Lehrer, beschreibt diesen Eisenprozess im Zusammenhang mit der Bewusstseinsentwicklung folgendermaßen in seinem Buch „Die Angst als eine jenseitige Krankheit“:

 

"Das Eisen ist ein wichtiges und umfassendes Heilmittel, das im Organismus im beständigen Fließen und Strömen ausgleichend, erhaltend und zu einem indirekten Grade seelisch festigend wirkt. Der Heilprozess dieser Metallsubstanz wirkt im Organismus und Blute auf natürliche und autonome Weise. Bei diesem Heilprozess ist das Besondere, dass er mit der Aktivität des Bewusstseins, vornehmlich des gedanklichen und sinnesintegrativen Lebens eine erhaltende und gesundheits-

fördernde Wirkung gewinnt. Es bedarf einer beständigen, bewusst gewählten Aktivleistung nach außen, damit der Eisen- und Atemprozessnach innen in den Organismus heilend hineingreift, beziehungsweise bedarf es eines beständig gesunden Eisenprozesses, verbunden mit einer lebendigen Atemfülle, damit das Interesse an der Außenwelt und die Handlungskraft des Willens erhalten bleiben."

 

Neben dem Eisenprozess finden wir bei der Brennnessel auch die Ameisensäure. Dieses Brennen ist etwas sehr spezifisches für die Brennnessel. Ameisensäure, wie der Name schon sagt, kommt auch bei den Ameisen und weiter bei den Bienen und Wespen vor. Wenn wir von einem dieser Insekten gestochen werden, dann werden wir eigentlich mit Ameisensäure gestochen.

 

Die Ameisensäure wirkt sehr gut dort, wo sich beispielsweise Gicht, Rheuma oder Arthrose entwickelt. Diese Erkrankungen entstehen durch einen Übersäuerungsprozess, verursacht durch ein zu viel an Harnsäure. Diese Harnsäure setzt sich ab oder kristallisiert und es entwickeln sich verhärtende Tendenzen. Die Ameisensäure wirkt verlebendigend und auflösend auf diese verhärtenden Tendenzen.

 

Die Übersäuerung des Körpers und Entwicklung von Harnsäure ist etwas, was in unserer heutigen Zeit sehr viel vorkommt. Harnsäure entwickelt sich aus Sicht der Ernährung vor allem durch den Verzehr von Fleisch, Fisch, Eiern, Käse, Hülsenfrüchten, Kaffe, Tee und Kakao.

 

Übersäuerung kommt jedoch auch im Zusammenhang mit dem Gemüt vor. Die Übersäuerung kann somit sowohl aus der Ernährung entstehen, als auch aus dem Bewusstsein. Wir könnten auch sagen, dass sich die Übersäuerung sowohl von außen, als auch von innen entwickeln kann. Auch bei der Übersäuerung finden wir somit gleichzeitig mit einem physischen Prozess einen seelisch - geistigen Prozess, die miteinander im Zusammenhang stehen.

 

2. Die Brunnenkresse

Wenn wir die Brunnenkresse roh probieren, finden wir eine „scharfe“ Komponente, die wir auch bei einigen anderen Familienmitgliedern der Kreuzblütler finden, wie z.B. bei der Gartenkresse, beim Meerrettich und Senf. Die scharfe Komponente, die wir schmecken, ist der Schwefel. Schwefel finden wir auch bei den Zwiebelgewächsen, wie Knoblauch, Schnittlauch, Lauch und selbstverständlich der Zwiebel selbst. In dieser Familie ist der Schwefel jedoch flüchtiger angelegt, etwas was wir deutlich spüren, wenn wir beispielsweise Zwiebeln oder Lauch verarbeiten.

 

Schwefel wirkt reinigend auf den Stoffwechsel und das Blut. Schwefel wirkt auch antiseptisch, vitalisierend und widerstandsverstärkend. Gemüse oder Kräuter mit einem Schwefelgehalt sind demnach aus diesem Grund sehr geeignet für eine Frühjahrskur oder um sie im Frühling zu verwenden.

 

Schwefel hat aber auch eine andere Wirkung, eine Wirkung die weitergeht als nur die körperliche Wirkung. Auf unser Bewusstsein oder auf unser Denken wirkt Schwefel in zu großen Mengen verwendet trübend. Schwefel in zu großen Mengen behindert die Entwicklung eines lichtvollen und klaren Denkens oder Bewusstseins. Schwefel oder schwefelreiche Zutaten können wir also gut in unsere Ernährungsgewohnheit aufnehmen, nur sollten wir dies nicht in großen Mengen tun. Auch hier bemerken wir neben der physischen Wirkung eines Lebensmittels zusätzlich einen Zusammenhang mit dem Bewusstsein.

 

Die Ernährung hat also eine breitere Wirkung als nur und ausschließlich eine Auswirkung auf physischer Ebene. Wenn wir unsere Individualität und das Bewusstsein oder unsere Bewusstseinskräfte, das sind das Denken, das Fühlen und den Willen, auch in die Betrachtung mit einbeziehen, dann kommen wir zu einem erweiterten Verständnis der Ernährung. Die Wissenschaft sorgt vor allem dafür, dass wir die Wirkung der Ernährung auf der physischen Ebene verstehen lernen und ergründen. Die Schriften von geistigen Lehrern wie Heinz Grill und Rudolf Steiner geben uns daneben die Möglichkeit diese wissenschaftlichen Gesichtspunkte mit praktischen und konkreten seelisch-geistigen Gesetzen zu ergänzen.

 

3. Die Rezepte

Mangoldsuppe mit Brennnessel, Brunnenkresse und Buttermilch

Wir bringen drei Liter Wasser zum Kochen. Inzwischen trennen wir die Stängel von dem grünen Blatt beim Mangold. Wir halten sie separat und waschen beide. Wir schneiden beide in Streifen. Wir waschen auch die Brennnessel und die Brunnenkresse. Wir fügen, wenn das Wasser kocht, 60g Gemüsebouillon ohne Hefe hinzu zusammen mit etwas mildem Curry, feinen Haferflocken und die feingeschnittenen Mangoldstiele. Wir lassen dies auf kleiner Flamme kochen bis sie beinahe weich sind. Wir fügen die feingeschnittenen Mangoldblätter hinzu und lassen diese ganz kurz mitkochen. Wir schalten den Herd aus und geben die gewaschenen Brennnesseln und Brunnenkresse in die Suppe. Wir lassen dies frische Frühlingsgrün weich werden, geben 250 ml Buttermilch dazu und mixen die Suppe glatt.

 

Süßkartoffelpüree mit Brunnenkresse

Wir schälen die Süßkartoffel und schneiden sie anschließend in gleichmäßige, nicht zu große Stücke. Wir legen die Stückchen in einen Topf, geben etwas Wasser hinzu, etwas milden Curry, ein bischen Meer-Salz und lassen dies auf nicht zu großer Flamme weich werden. Inzwischen waschen wir die Brunnenkresse und schneiden diese grob. Wenn die Süßkartoffel weich geworden ist, fügen wir die Brunnenkresse hinzu und mixen alles zu einem halbfesten, süßen, orange - grünen Püree.

 

Die Rezepten wurden durch die Kochschule „De Zonnekeuken“ (Sonnenküche) entwickelt und sind auf der Basis von den Ideen von Heinz Grill, Rudolf Steiner und Johann Wolfgang Goethe entstanden, wenn es nicht anders deklariert wird. Die Rezepten können gerne weitergegeben oder veröffentlicht werden. Dies jedoch immer mit Quellenangabe.