Der Reis


Reis

Oryza sativa

Aus dem Sanskrit wird Reis mit „vrihi“ übersetzt, aus dem Griechischen „ oryza“, daraus leitet sich das italienische Wort„ riso“ und das deutsche Wort „ Reis“ ab.

 

Der Reis ist eine der wichtigsten Nutzpflanzen der Erde. Für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung stellt er das Haupt-nahrungsmittel dar.

In vielen asiatischen Sprachen sind die Worte für Essen oder für Nahrung und Reis identisch. Dies scheint wohl ein Ausdruck dafür zu sein, welch hohe Bedeutung die Pflanze für die Ernährung auf dem asiatischen Kontinent darstellt.

 

Der Reis ist in Asien wie das Brot in Europa: „Kein Essen ohne Reis“

 

 

aus Koehler’s Medizinalpflanzen, herausgegeben von G. Pabst, 1898
aus Koehler’s Medizinalpflanzen, herausgegeben von G. Pabst, 1898

Der Reis und seine Beziehung zu den Planeten

Die Ursprünge des Reisanbaues reichen bis zu 7000 Jahre zurück. Ursprünge der Pflanze vermutet man in den Deltas der Flüsse Ganges, Yangtze, Euphrat und Tigris. Neunzig Prozent der Weltreisproduktion wird in Asien angebaut. In den meisten Ländern noch auf typischen Reisterrassen.

 

Der Reis wird dem Planeten Mond zugeordnet. Er hat eine enge Beziehung zu den Elementen des Mondhaften, welche sich im Reis widerspiegeln (z.B. Anbau im Wasser, Heiltherapeutischer Ansatz, etc.). Der Mond und sein Repräsentant auf Erden, welches das Wasser darstellt, spielt eine entscheidende Rolle beim Anbau des Reises.

 

Zur Pflanze

Der Reis ist ein ausgesprochen tropisches Getreidegras, das wie jedes Getreide nur einjährig ist. Die Reispflanze benötigt eine Mindesttemperaturhöhe von 27-28° C.

 

Die Reispflanze wächst im Wasser. Der Reisstängel ist hohl und aufrecht beblättert. Er erreicht eine Höhe von ein bis zwei Metern und schließt sein Wachstum mit einem lockerem, reichem Blütenstand ab. Die Körner trägt er in einer zwanzig bis dreißig Zentimeter langen Rispe mit je dreißig bis hundert Körnern. Die Reisrispe ist nicht so locker wie die des Hafers. Sie besitzt eine schwache Wurzelbildung, verbindet sich nicht so stark mit dem Boden.

 

Zum Anbau

Gerade in kleinbäuerlichen Betrieben hat man noch die traditionelle Reiskulturbeibehalten, welche mit viel Handarbeit verbunden ist und größte Sorgfalt und Pflege erfordert –wohl die von allen Getreiden am Größte. Meist werden die Samen in kleine Beete ausgesät und wenn die Pflanzen ca. 20-30 cm hoch sind, werden sie erst in die eigentlichen Felder gepflanzt (in ca. 3 – 6 Wochen).

 

Die Reispflanzen werden weit auseinander gepflanzt, da sie sich mit je zwanzig bis dreißig Seitentrieben bestocken, die alle ihr Wachstum mit einem lockerenreichen Blütenstand abschließen und bald in dichtes Reisfeld im Winde raschelt. Die Pflanzen werden bis dreißig Zentimeter tief geflutet, je nach Höhenwachstum der Pflanze. Nach zwei bis vier Monaten blüht der Reis und befruchtet sich selbst oder durch den Wind.

 

Wenn dann die Körner gelb werden, etwa nach ein bis zwei Wochen, wird das Wasser abgelassen, damit die Fruchtausreifen kann. Nach weiteren drei Wochen erfolgt die Ernte (früher von den Frauen mit der Handsichel). Dazu werden die Rispen kurz abgeschnitten und zum Trocknen gelegt.

 

Weiterverarbeitung

Nach dem Dreschen erhält man das Reiskorn, welches noch mit der harten und ungenießbaren Spelze verbunden ist. Dieses Reiskorn nennt man „Paddy“. Dieses eignet sich gut für den Transport, da das Reiskorn dadurch geschützt ist. Die Befreiung der Spelze geschieht im Importland.

 

Für den wertvollen Naturreis müssen die Körner sehr schonend geschält werden, damit das Silberhäutchen(Vitamine und Spurenelemente enthaltend) und der Keimling erhalten bleiben.

 

Weitere Verwendung

 1. Reisstroh

- als Viehfutter

- für Flechtwerke wie Säcke, Reismatten, Hüte

- zum Decken von Dächern

- dient als Ausgangsmaterial für Reispapier

 

2. Spelzen werden als Brennmaterial verwendet oder als Poliermittel

 

3. Reiskleie als Kraftfutter

 

4. Reiswein

 

5. Reisöl zur Seifenherstellung

 

 

Kulturformen

Als die zwei wesentlichsten Kulturformen existieren der weniger ertragfähigere, aber schmackhaftere Bergreis oder Trockenreis, der auf gewöhnlichem Boden auf einer Höhe bis zu 2700 m im Trockenen gedeiht und der Wasserreis, der außer der erwähnten sorgfältigen Pflege viel Wasser in lang andauernder Bewässerung verlangt.

 

Der Nährstoffgehalt des Reiskornes

Das Reiskorn ist ein leichtverdauliches Getreide. DerAnteil von Stärke wird mit 75-80 % angegeben. DerEiweißanteil ist relativ gering, aber das Eiweißdurchwirkt in einmaliger Weise den Stärkekörper,weshalb das Getreide so gut verdaulich zu sein scheint.

 

Dem Reiskorn fehlt das Klebereiweiß, wodurch eskeine Backeigenschaften besitzt.

 

Reissorten

Man unterscheidet die drei Grundtypen:

 

Langkorn auch Patna-Reis genannt): ca. 6-8mm lang (etwa 4-5 mal so lang wie dick) eher fest kochend.

 

Rundkorn: ca.4-6mm lang (nur eineinhalb so lang wie dick)

 

Eher für Süßspeisen, Milchreis. Der Kern ist weich und kalkig.

 

Mittelkorn: Meist ähnliche Kocheigenschaften wie der Rundkornreis auf.

 

Wirksamkeiten der Reisernährung im Menschen

U. Renzenbrink beschreibt, dass sich die engeBeziehung der Reispflanze zum Wasser auch auf dieWirkung der Reisnahrung beim Menschen ausdrückt.

 

Bei Wasseransammlungen im Gewebe bringt dasGetreide das Wasser wieder in Fluss, die Flüssig-keitsausscheidung wird angeregt – z.B. durchReisdiät ohne Salz.

 

Reis wirkt förderlich, wenn man an Gewicht abneh-men möchte.

 

Bei Weizen-und/oder Roggenallergie bietet der Reisneben der Hirse und dem Buchweizen eine guteAlternative.

 

Da der Reis viel Schleim bildet, eignet er sich alsKrankenkost vorzüglich z.B. bei Magen-Darm-Reizungen, bei Durchfällen (Säuglinge)

 

Der Reis unterstützt laut Renzenbrink den Kräfte-aufbau des Organismus. Durch die Eiweißbildungzusammen mit den Kohlehydraten werden die Stoff-wechselorgane aufgebaut.

 

Auch wird eine Reisdiät ohne Salz bei Bluthochdruckempfohlen (wirkt auf Nierenorgane).

 

Anna Volk